Freitag, 10. September 2010

Kumasi

Am Mittwoch sind wir frueh augestanden, um 7 Uhr aus dem Haus zu kommen. Um 8 wollten wir uns mit Lisa und der neuen Katharina (sie ist am Montag angekommen) an der Neoplan Station treffen um nach Kumasi zu fahren. Da wir nicht wussten, wo die Station war haben wir uns wie immer durchgefragt. Ein Nigerianer hat uns dann bis hin begleitet. Lisa und Katharina standen im Stau und so mussten wir erstmal eine dreiviertel Stunde warten, wurden jedoch vom Nigerianer unterhalten. Unter Anderem damit, dass er die Ghanaer schlecht gemacht hat. Lustig ist, dass die Ghanaer den gleichen Mist ueber die Nigerianer erzaehlen.
Als die Beiden dann endlich eingetroffen sind, haben wir uns in den guenstigsten Kleinbus gesetzt und gewartet. Und gewartet. Und gewartet. Gegen halb elf sind wir dann endlich losgekommen. Die Fahrt war recht angenehm, verglichen zur Rueckfahrt aus Nzulezo. Kurz nach Vier waren wir dann in Kumasi.

Kumasi
Eigentlich hatten wir vor, uns an diesem Tag das Kulturzentrum anzuschauen. Dort gibt es ein Museum ueber die geschichte der Ashanti und man kann Handwerker dabei beobachten, wie sie Schmuck, Trommeln, Koerbe, Masken, Kleidung etc. herstellen. Aber dafuer war es dann schon zu spaet, als wir das Zentrum dann etwa 5 Uhr gefunden hatten. Also haben wir noch kurz einen Abstecher auf den riesigen Markt gemacht und sind dann in unser Hostel, haben unsere Sachen abgelegt und sind dann essen gegangen. Pizza und Nudeln. Wenn man bedenkt, dass Ghanaer weder wissen, wie man ordentliche Pizza zubereitet, noch normale Nudeln haben, war es sehr lecker.

Warten auf's Essen
 Nachdem unsere Baeuche wohl gefuellt waren, haben wir uns auf den Weg zurueck zum hostel gemacht. Unsere Zimmer waren bis auf ein bisschen Schimmel an der Decke gar nicht so uebel. So gut, wie in dieser Nacht haben wir schon sehr lange nicht mehr geschlafen, obwohl irgendwelche Maenner mitten in der Nacht angefangen haben, sich auf der Strasse lauthals zu streiten.
Am naechsten Morgen haben wir uns dann auf den Weg zum Markt gemacht. Der ist wirklich riesig. und ich bin sicher wir haben nichtmal ein 5tel davon gesehen. Die Stoffsektion allein hat uns etwa 2 Stunden gekostet.

"Nein, ich bin leider nicht bei Facebook... Sorry..."

Es war ueberall eng und stinkig. Das Abwasser laeuft teilweise direkt unter den "Wegen" entlang. Und da schwimmt wirklich alles drin herum. Nach etwa drei Stunden Markt haben wir uns erneut auf gemacht, um das Kulturzentrum zu finden. Das Problem ist, dass Ghanaer keine Karten lesen koennen, geschweige denn ueberhaupt lesen. Strassennamen verwenden sie auch nicht. Das macht die Orientierung recht schwer, aber geschafft haben wir es trotzdem. Im Kulturzentrum haben wir dann unter Anderem zugeschaut, wie Anne's Ohringe hergestellt, traditionelle Trommeln geschliffen und ausgehoelt und T-Shirts bedruckt wurden. Gehandelt wurde auch wieder fleissig, als es dann letztendlich um den Kauf der vielen schoenen Dinge ging.
Auf diesem Gelaende gab es auch ein Restaurant, in dem wir dann Mittag gegessen haben.
Spezialanfertigung für Anne

Überall sieht man Bewegung auf dem Boden
 Danach haben wir uns dann auf den Weg zur Busstation nach Accra gemacht. Nachdem wir erst einen neuen klimatisierten Bus fuer 10 Cedi nehmen sollten, haben wir uns dann fuer die guenstigere, 5,50 Variante in einem engeren Gefaehrt entschieden. Gottseidank hielt sich auch die Wartezeit in Grenzen. Auf der Rueckfahrt hatten wir dann auch beste ghanaische Filmunterhaltung. "The return of the snake woman 1&2". Unglaublich empfehlenswert. Die eigentliche Story haben wir nicht ganz verstanden, aber das war auch egal. Als wir dann abends endlich in Accra angekommen sind haben wir uns an einem Stand, relativ nah zum Krankenhaus ein paar chinesische nudeln gegoennt. Waeherend Anne nach ein paar Gabeln kapituliert hat, habe ich irgendwann angefangen vor lauter Schaerfe zu heulen. Fertig vom Tag, haben wir uns dann einfach nur noch ins Bett fallen gelassen.
Heute Morgen waren wir kurz bei userer Schneiderin, weil sie noch ein paar Fragen hatte. Sie meinte sie haette schon ein paar Sachen fertig genaeht, wenn wir nach dem mittag nocheinmal kommen wuerden. Gesagt, getan. Nach einer Portion Fufu haben wir unsere fertigen Kleider begutachtet. Ich glaube sie war sehr stolz auf ihr Werk. Wahrscheinlich haetten meine Kleider den Afrikanern sogar gefallen.
Anne hingegen hatte ein bisschen mehr Glueck. Ihre Schnitte waren in etwa so wie sie sie wollte und es mussten nur noch ein paar kleinere Aenderungen vorgenommen werden. Wir haben dann also entschieden, den restlichen Nachmittag dort zu verbringen, um sicherzugehen, dass die Kleider uns dann hinterher auch passen. Das hat dann auch alles prima geklappt. Ein Kleid von mir sieht jetzt sogar so aus, dass ich es auf der Strasse tragen koennte. Anne's sahen schon vorhher tragbar aus.
Heute ist der letzte Tag vom Ramadan und die Muslime feiern ueberall.
Es ist gleich wieder Essenszeit. Also macht es gut.
Bis die Tage,
Anne-Yaa & Carola-Yaa

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