Dienstag, 7. September 2010

Nachdem wir euch beim letzten Mal angekündigt hatten, wir wollen noch etwas essen gehen, sei euch jetzt auch genau erzählt, was: DÖNER! Wir haben das Schild schon öfter bei uns in der Nähe stehen sehen und dachten uns, dass nun die Zeit gekommen wäre. Und wir wurden nicht enttäuscht! Für ghanaische Verhältnisse war es sogar richtig lecker. Das Dönerbrot war leider aus, deshalb gab es Pizzabrot, was dann so eingerollt war. Die Füllung bestand aus Geflügel, ein paar Gurken und Salat sowie Soßen. Dazu gab's frische Pommes und wir waren zufrieden:-)

Nachdem wir den Samstag Vormittag noch ganz unserem Projekt gewidmet haben, wollte Sharon am Nachmittag mit uns zum Haus ihres Vaters nach Koforidua nehmen. So verbrachten wir den ganzen Nachmittag wartend auf ihren Anruf, der dann um kurz nach 7 abends auch endlich kam. Bis wir dann am Treffpunkt waren, vergingen nochmal 2 Stunden. Doch dann starteten wir wirklich - wir hatten ja schon nicht mehr dran geglaubt. Ihr Vater fährt einen großen Mahindra Scorpio, irgendwas Geländegängiges, was unsere Fahrt recht angenehm verlaufen ließ. Aber die Klimaanlagen! Die werden immer so kalt gestellt, dass wir erst frieren und dann Angst vor einer Erkältung haben. Dieses Phänomen ist aber auch in Gastsätten, Büros usw. zu beobachten.
In Koforidua angekommen, fielen wir nur noch tot ins Bett. Allerdings wurden bei uns diverse Lachkrämpfe ausgelöst, als wir versuchten, die muffligen, stinkigen Bettlaken mit Humor zu nehmen:-)

Nach dem Frühstück am Sonntag wurden wir dann zu einer ghanaischen Männerrunde abgeholt. Angeblich hatten die Herren in der Früh Sport gemacht und genossen nun den schönen Tag. Wir "Obrunis" wurden sofort auf den Stühlen aufgeteilt und dann auch von rechts und links bequatscht. Mein Gesprächspartner hatte schon ein Fähnchen und musste mir beim Reden ständig auf die Schulter klopfen. Da den Wochentagen der Geburt hier eine besondere Bedeutung zukommt, wurden wir auch gleich getauft. Unsere echten Namen interessierten niemanden, und so wurde Lisa zu "Acosia" (=Sonntag), und wir anderen Donnerstagskinder wurden doppelbenannt, damit man uns nicht verwechseln konnte. Rebecca war "Nanee-Yaa", Carola nur "Yaa" und ich "Mamee-Yaa". Wir bekamen also einen guten Einblick in das Alltagsleben und die Trinkgewohnheiten. Es wurde uns dann aber auch schnell zu viel, weil die Kerle wirklich nur noch Blödsinn erzählt haben. Auf unsere anschließende Fahrt bekamen wir von der Hausherrin noch jeder eine Box "Fried Jums" mit, das sind diese Wurzeln (an denen sich Carola vor einiger Zeit versucht hatte), die jedoch frittiert werden und fast wie Kartoffeln schmecken, richtig lecker.


Unser Ausflug sollte nämlich zu den Boti-Wasserfällen gehen. Dank Sharons Kontakten machten wir jedoch noch einen Zwischenstopp am Markt, um endlich Stoffe zu kaufen. Und was für schöne Dinge wir gefunden haben! Die Besitzerin hat mit uns wahrscheinlich ihren Wochenumsatz gemacht...
Die Boti-Falls sind nicht überspektakulär, aber mit ihren 35 Metern Fallhöhe trotzdem beeindruckend. Am Unterhaltsamsten für uns waren jedoch die beiden Inder, die im Wasser posierten. Und was die draufhatten, so in die Richtung: Bauch rein und dann beide Hände hinter den Kopf... Das haben die aber alles vollkommen ernst gemeint!

Nach den Wasserfällen fuhren wir noch zu einem Plateau in der Nähe, auf dass wir auch hinauf klettern konnten. Für Carola war das nicht so leicht, weil sie ein Kleid trug, für mich nicht, da die Leiter ganz schön schwankte und die Höhe nicht unbedingt gering war. Von oben genossen wir dann die Aussicht auf die grünen Täler und unterhielten uns auch mit anderen Deutschen, denen wir begegnet waren.




Wieder zurück im Haus, wurde dann mit Sharon ghanaisch gekocht. Das sollte angeblich ganz schnell gehen, dauerte dann aber wieder etwas über zwei Stunden... Es gab Beef-Sauce (feine Rinderstücken, Möhren, Sauce - lecker!), Stew (Tomateneintopf, leicht scharf, komisches Hühnerfleisch drin) und Groundnut-Soup (Erdnussölmix als Grundlage, dann Diverses: Trockenfisch, Rind mit dicker Fetthaut, Chilis, Zwiebeln, Tomaten...SEHR scharf). Und als Beilage? Natürlich Reis. Ich denke, meine Ausdrücke in Klammern lassen euch vermuten, was wir davon letztendlich gegessen haben.

Links: Beef-Sauce, Rechts: Stew
Abends waren wir dann wieder relativ schnell müde und haben uns wieder dem Duft der Laken ergeben.
Hatte ich schon erwähnt, dass wir fließendes Wasser hatten? Die Dusche am Montagmorgen mit einem großen Duschkopf war trotz des kalten Wassers eine Wohltat. Sharon ließ sich im Salon die Haare flechten. Sie hatte etwas von zwei Stunden gesagt. Dass sie am Ende etwa 5 gebraucht hat, sollte an dieser Stelle niemanden überraschen... Eigentlich wollten wir am selben Tag zurück nach Accra, aber da wir erst am späten Nachmittag zur Cacao-Farm fuhren, die noch auf dem Programm stand, har sich das dann auf heute Morgen um 5 verschoben. Wir haben also gestern noch ganz in der Nähe ein Resort für den Anbau von Kakaobohnen angeschaut und bekamen viele Infos über die verschiedenen Bohnen, wie sie zubereitet werde usw. Leider gab es keine Schokolade:-( Was das S-Wort angeht, bekommen wir langsam regelrecht Entzugserscheinungen... Aber wir bekamen am Ende noch zwei große Kartons mit duftenden Sachen drin geschenkt:-)

Da haben wir mal richtig was gelernt!
Sharon und Lisa
Heute morgen sind wir dann um 4 aufgestanden, um um 5 ein Trotro zurück nach Accra zu nehmen. Sharon hatte nämlich halb 8 Vorlesung. Nachdem wir dann noch bei einer Schneiderin waren, hat der Tag bisher noch nicht allzu viel gebracht. Aber morgen geht's nach Kumasi, also bleibt gespannt...;-)

Ganz viele liebe Grüße

Carola & Anne

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