Freitag, 3. September 2010

Von Abschied und Paradies

TrariTrara ein neuer Blog is da!!

Dienstag haben wir im Grunde genommen den ganzen Tag an unserem Projekt gearbeitet. Abends ging es dann aber in die Mall zum Pizzaessen. 2 fuer einen Preis. Klingt ja erstmal ganz gut, haben wir uns gedacht. Also nichts wie hin und mit den anderen Trainees getroffen. Dort angekommen, haben wir schon langsam die Ausmasse erkennen koennen, die das Ganze annehmen wuerde. Nach viertelstuendigem Anstehen konnte ich dann auch endlich fuer uns beide bestellen. 1x Hawaii und 1x Peperoni. Eine Stunde Wartezeit wurde mir dann mitgeteilt. Okay schoen und gut, der Hunger war bis dato noch auszuhalten. Nach geschlagenen zwei Stunden und ewigem hin und her und erneutem Anstehen haben wir dann endlich zwei lauwarme Pizzen bekommen, die schon eine Weile auf dem Ofen standen. Zu meiner Freunde entpuppte sich meine Peperoni- auch als Hawaii-Pizza. Gut, dass ich die so gern mag. Ansonsten war es aber ein netter Abend.

Am Mittwoch ist unsere Kochplatte durchgebrannt. Schock. Wir haben schon befuerchtet, dass wir von nun an nur noch ghanaisches Essen zu uns nehmen muessten. Aber Rebecca hat sich die Platte geschnappt und ist damit losgezogen, um sie reparieren zu lassen. Mal sehen, wie lange sie jetzt haelt.
Wir haben das erste Mal Fufu gegessen. Das ist ein Teigklumpen, der mit scharfer Sosse gegessen wird. Man bekommt neben der Schuessel mit dem Essen noch eine weitere mit Wasser und Seife serviert. Fufu isst man naemlich mit den Haenden. Oder besser gesagt mit der rechten Hand. Die Linke gilt hier als unrein.
Abends hiess es dann Abschiednehmen. Am Donnerstag sind Willis, Viola und Katharina wieder zurueck nach Hause geflogen.
Wir waren zunaechst im "Melting Moments" um den Abschied von Katharina in kleiner Runde zu feiern. Wundervoll daemlich gewaehlter Name fuer eine Gaststaette, meiner Meinung nach. Das Essen war aber sehr sehr lecker. Und zur Abwechslung weder ghanaisch, noch scharf.

"Melting Moments":-)
Danach sollte es ins Venus gehen (ein weiterer wundervoller Name) um sich von den beiden Chinesinnen zu verabschieden. Dort angekommen, war niemand da. Also haben wir saemtliche Nummern angerufen, die wir von den anderen hatten. Der einzige der geantwortet hat, war Hilo, der Japaner. Verstanden hat man ihn aber so gut wie ueberhaupt nicht. Er meinte aber, er waere der letzte, der ueberhaupt noch steht. Da haben wir uns natuerlich erstmal gedacht, er will uns fuer dumm verkaufen. Zu dem Zeitpunkt war es gerade erstmal um neun. Nach unzaehligen Anrufen und japanisch-englischem Kauderwelsch haben wir dann herausgefunden, wo sie ueberhaupt sind. Also nichts wie hin. Unsere Lust hielt sich aber dann schon ziemlich in Grenzen. Tschuess-sagen und dann ab nach Hause. Als wir die Tuer des besagten chinesischen Restaurants oeffneten, konnten wir unseren Augen nicht trauen. Das Bild werde ich mein ganzes Leben lang nicht vergessen. Auf dem hintersten Tisch lagen drei Koepfe. Zwischen Essensresten, leeren Sakhi-Flaschen und Souvenirs. Viola, Willis und Steve hatten vollkommen jegliches Bewusstsien verloren. Draussen sprang ein froehliches Japaner umher und versuchte einen Ghanaer dazuzubringen die sogenannte "Asian-Pose" zu vollfuehren. Er war also wirklich "The last man standing". Irgendwie haben wir es geschafft die drei aus dem Restaurant in die beiden erstbesten Taxen zu bugsieren. Irgendwann fiel aufeinmal der Name von Sun, einem weiteren Chinesen. Es hat sich dann herausgestellt, dass er auch noch bei dem Haufen dabei war und sich im Klo eingesperrt hatte. Nach etwa 10 Minuten haben wir ihn dann da auch herausbekommen. Lisa und Katharina sind dann mit allen fuenfen nach Hause gefahren. Ekelhafte Details erspare ich euch. Aber so einen kollektieven Abschuss habe ich noch nie erlebt bzw gesehen.
Gestern frueh ging es auf nach Ada Foah. Sonne, Strand und Meer. Eigentlich sollte Steve uns noch begleiten, aber nach dem vorherigen Abend schien das eher eine schlechte Idee zu sein. Also sind wir nur zu fuenft gefahren. Anne, Lisa, Rebecca, Rohnel uns ich. Nach fast 3stuendiger Fahrt und  Stau, sind wir dann endlich in Ada Foah angekommen. Dort wurden wir von jemandem abgeholt und zu einem Boot gebracht.


Dort platzgenommen, haben wir begonnen zu realisieren, wo wir jetzt eigentlich sind. 10 Minuten sind wir dann zu dem Strand gefahren, an dem wir auch uebernachten sollten. Ueberall Palmen, Strand und Sonnenschein. Es war ziemlich ueberwaeltigend, wenn man bedenkt, dass wir fast die ganzen bisherigen 3 Wochen nur in einer dreckigen Stadt verbracht hatten. Am Strand angekommen haben wir unsere Sachen in die Huetten aus Palmenblaettern gebracht und uns an den Strand gelegt. Jetzt muss ich aber nochmal differenzieren. Also wir waren da auf soetwas wie einer kleinen Landzunge. Auf der einen Seite war das Meer und auf der anderen ein Fluss. Wir lagen am Flussstrand, weil am Meer einfach viel zu viel Muell aus Accra angespuelt wurde.
Am Strand spazieren...
 Es war die pure Entspannung. Das Wasser war klar und warm und alles friedlich. Am Abend haben wir dann unser erstes ghanaisches Bier probiert. Annehmbar, wenn man schon seit 3 Wochen keins mehr getrunken hat.
"Club" und "Star" gibt es, das "Club" war leider das nicht so leckere...

Ausserdem haben wir Sarah aus Oesterreich getroffen, die dort an einer Schule Kinder unterrichtet. Scheinbar kommen aber entweder die Lehrer oder die Schueler nicht und so hat sie relativ wenig zu tun. Zwei weiter Deutsche liefen auch herum, Julius und Paul. Die beiden schienen aber die Nase ziemlich voll von Ghana zu haben. Wir haben uns aber alle ziemlich gut unterhalten und sind dann fuer ghanaische Verhaeltnisse ziemlich spaet schlafen gegangen. Wir hatten nur zwei Betten fuer uns 5. Also haben Lisa, Rohnel und ich uns ein Bett geteilt. Ich habe schon lang nicht mehr so schlecht geschlafen.


Heute morgen gab es dann Melone und Omelett zum Fruehstueck und dann ging es wieder ab ins Wasser und Sonnenbaden. Mein Bauch ist mittlerweile leicht rosa gefaebrt und der Ruecken schaelt sich. Bei Anne schaelt sich noch nichts, aber dafuer hat sie pinke Oberschenkel. Gegen 12 haben wir uns dann wieder in ein Boot gesetzt und sind zurueck zur Trotrohaltestelle gefahren.

Abschied

Unser Trotro hatte auch eine extraspezielle Diebtsahlsperre. Es fuhr naemlich nicht einfach los, wenn man den Schluessel drehte. Nein, mann muss den Beifahrersitz hochklappen und ein bisschen am Motor herumschrauben. Abgesehen davon, hatten wir aber einen fuer ghanaische Verhaeltnisse sehr vorblidlichen Fahrer. Er hat sich sogar angeschnallt!! Ausserdem musste er die Polizistin nicht schmieren, als wir in eine Kontrolle geraten sind, wie wir es auf der Hintour mitbekommen hatten. Und seinen Muell hat er auch nicht aus dem Fenster, sondern in sein Trotro entsorgt.
Nun sitzen wir wieder am Circle und holen uns gleich noch etwas zu essen.

Allerliebste Gruesse aus dem warmen Ghana!
Anne & Carola

1 Kommentar:

  1. Also ich muss ja mal sagen, manchmal ist es doch ein klein wenig verwirrend, wer jetzt von euch beiden den Bloq schreibt^^ (aber da ihr ja fast alles zusammen erlebt, fällt es meistens gar nicht auf)
    Man man man, was ihr so in den letzten Tagen erlebt habt und das Partyleben kommt anscheinend auch nicht zu kurz (auch wenn es für 9Uhr doch ganz schön schnell zu Ende ist^^ und wie schafft man es, sich in der Toilette eizusperren?:-D) Uiuiui aber zum Glück hatten sie ja euch!
    Ich gönn mir gerade mal ein paar Tage Entspannung in der Heimat. Mein Praktikum ist jetzt vorbei, aber es hat mir so gut gefallen, dass ab und an jetzt noch als freie Mitarbeiterin Beiträge für den Radiosender machen werde. Ansonsten werde ich jetzt noch die letzten vier Wochen ausgiebig genießen, bevor es dann bald wieder mit neuem Elan und einer ganzen Schar von Ameisen im Bauch ins Unileben zurückgeht;-)

    Ich wünsch euch für die verbleibende Zeit noch ganz viele schöne Momente (die hoffentlich fotografisch festgehalten werden), Erfahrungen und vor allem gutes, nicht zu scharfes Essen und eine ganz bleibende Kochplatte:-D

    Anna

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